PORGY AND ME

Vor der Kulisse von George Gershwins bewegender Oper PORGY UND BESS erzählt der Film eine berührende Geschichte vom leidenschaftlichen Kampf schwarzer Künstler um Anerkennung, Selbstverwirklichung und Gleichbehandlung und vom Sieg des Lebenstraumes über alle Alltagsmühen, Rückschläge und Fußfesseln der eigenen Herkunft.

IN DER WELT VON GERSHWINS PORGY UND BESS

Kino-Dokumentarfilm von SUSANNA BOEHM und JULIA GECHTER
DEU, 86 Min., HD, 35mm/DCP, Dolby Digital

Seit Jahrzehnten touren die afroamerikanischen Sängerinnen und Sänger des NEW YORK HARLEM THEATRE mit George Gershwins Oper PORGY UND BESS um die Welt. Abend für Abend begeistern sie ihr Publikum mit ihrer Stimme, Leidenschaft und Hingabe. Sie alle verbindet ein Traum: sie kämpfen um die Anerkennung in einer noch immer von Weißen geprägten Opernwelt.

Die Zugehörigkeit zum Ensemble von PORGY UND BESS ist für viele die Erfüllung eines Lebenstraums – und birgt zugleich die Gefahr eines goldenen Käfigs. Denn die Oper, die einer Verfügung der Komponisten gemäß nur von schwarzen Sängern aufgeführt werden darf, wird mehr und mehr zum festen Bestandteil ihres Lebens; der Absprung an andere Bühnen, in andere Rollen ist nicht leicht.

George und Ira Gershwin schrieben die Oper PORGY UND BESS vor 72 Jahren. Sie ist ein Meilenstein der Musikgeschichte: die einzige US-amerikanische Oper, die je zu Weltruhm gelangte, ist gleichzeitig auch die einzige Oper, die über den Umweg des Jazz und Blues ihren Weg in die Welt der populären Musik gemacht hat. Geschrieben in Zeiten tiefster Rassentrennung, ist sie durchaus nicht frei von Klischees. Der Kern der Geschichte aber, das leidenschaftliche Bemühen um Selbstverwirklichung, durchdringt bis heute auch das wirkliche Leben des schwarzen Sängerensembles abseits der Bühne.

Mit der Darstellung einer von Drogen, Gewalt und Aberglauben geprägten Gesellschaft des schwarzen Amerikas trifft die Oper einen wunden Punkt im heutigen Selbstverständnis vieler Schwarzer. 

Es zeigt sich, wie sehr die Welt von PORGY und BESS den Biografien der Protagonisten entspricht, wie eng ihre Lebensgeschichten mit denen der Bühnenfiguren im Südstaaten-Ghetto verbunden sind. 

Viele sind in großer Armut aufgewachsen – ohne Väter, umgeben von Drogen und Kriminalität, manche von ihnen sogar noch in Zeiten der Rassentrennung.

In sensiblen Beobachtungen des Tourneealltags quer durch die europäische Provinz, in den Reflexionen über die einzelnen Biografien, Niederlagen und Träume und nicht zuletzt in den mitreißend gefilmten Aufführungen von PORGY UND BESS entsteht das bewegende und höchst unterhaltsame Porträt eines Ensembles, das mehr ist als eine Zweckgemeinschaft: Eine Wahlfamilie mit einzigartigen, charismatischen, lebensmutigen Persönlichkeiten.

Die afroamerikanische Herkunft – verkörpert in der Lebenserfahrung mehrerer Generationen – ist Ursprung und Kristallisationspunkt eines ganz besonderen Zusammenhalts und Selbstbewusstseins – und nicht zuletzt eines eigenen, äußerst widerständigen Humors. Der Traum, die Welt der Oper auch jenseits von PORGY UND BESS zu erobern, ist dabei höchst lebendig. 

Der schmerzliche Kampf der Protagonisten mit ihren Wurzeln macht auch deutlich, dass die Vergangenheit nicht allein für ihr Schicksal verantwortlich gemacht werden kann.

Am Ende der Oper verlässt der verkrüppelte Bettler Porgy die vertraute Gemeinschaft, um entgegen aller Ratschläge nach New York aufzubrechen und Bess, seine verlorene Liebe, wiederzufinden. Ein waghalsiger Versuch mit unsicherem Ausgang – und gleichzeitig eine große Stärke der Oper: „There is the idea of hope that this man with no legs will get there“, formuliert einer der Protagonisten,

"Es ist die Geschichte, die uns zu Überlebenden gemacht hat."

Reaktionen

"Frappierend zeigen die einfühlsamen Portraits wie eng Leben und Bühnenrolle für viele Protagonisten teilweise miteinander verwoben sind. Die dramatischen persönlichen Biographien der Sänger und Sängerinnen spiegeln sich nicht selten in den musikalischen Szenen der verkörperten Figur. Ein sehenswerter Film!
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Team

Ein Film von SUSANNA BOEHM

Co-Regie: JULIA GECHTER, Kamera: PHILIPP TORNAU, 2. Kamera: MARTIN BAER, Ton: ANDREAS PRESCHER, Producer Konzert Aufnahmen: PETER HECKER, Schnitt: GEORGE CRAGG, Originalmusik: GEORGE GERSHWIN, Filmmusik: BELA BRAUCKMANN, GUNTER PAPPERITZ, Creative Producer: PHILIPP BARNETT, Herstellungsleitung: MARC WÄCHTER, Redaktion: ULRIKE DOTZER, Produzenten: THOMAS GRUBE, UWE DIERKS, ANDREA THILO


Eine BOOMTOWN MEDIA Produktion
in Zusammenarbeit mit dem NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK und ARTE, gefördert von MEDIENBOARD Berlin-Brandenburg, FILMFÖRDERUNGSANSTALT, DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS

Im Kinoverleih von PIFFL MEDIEN (Deutschland)

Im Weltvertrieb von BOOMTOWNMEDIA INTERNATIONAL